Pressedienst

PISA 2022

VBE fordert: Schulen müssen dringend personell besser ausgestattet werden

Lars Lamowski: „Die Ergebnisse der PISA-Testungen zeigen, dass etwas getan werden muss im Bildungssystem. Die üblichen Reflexe werden uns hier aber nicht helfen. Stattdessen muss man Schule neu denken und angemessen ausstatten.”

Die heute veröffentlichten Ergebnisse von PISA 2022, einer internationalen Testung von 15-Jährigen auf ihre mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten sowie ihre Lesekompetenz und einer Befragung zu ihrer Situation, zeigt: Die Durchschnittsergebnisse in Mathematik, Lesekompetenz und Naturwissenschaften sind deutlich schwächer als 2018 und entsprechen dem Lernfortschritt eines halben bzw. ganzen Schuljahres.

Lars Lamowski, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Rheinland-Pfalz, kommentiert die Ergebnisse: „Die PISA-Ergebnisse signalisieren deutlich den Handlungsbedarf im Bildungssystem. Forderungen, sich auf die Basiskompetenzen zu fokussieren, greifen aber zu kurz. Wenn die Kinder und Jugendliche nicht ganzheitlich gebildet werden, lernen sie schlechter. Sprachen, Kunst, Musik und Sport gehören genauso in den Lehrplan wie Deutsch und Mathematik.”

Die Gründe für das schlechte Abschneiden sind vielfältig. Neben dem Lehrkräftemangel, den Folgen der Coronapandemie in Verbindung mit mangelnder Digitalisierung, sind auch die strukturell schlecht aufgestellten Schulen eine weitere Baustelle.  „Die ausgefallenen und vertretenen Unterrichtsstunden haben Konsequenzen. Die Politik muss ihre Bemühungen bei der Bekämpfung des Lehrkräftemangels deutlich ausweiten, “ erklärt Lamowski. „Die langen Schließzeiten während der Coronapandemie haben Lücken hinterlassen und gezeigt, dass in Sachen Digitalisierung viel Nachholbedarf besteht. Ohne die notwendige Ausstattung und die entsprechend ausgebildeten Lehrkräfte, konnte die Basis für ein besseres Abschneiden bei der PISA-Testung nicht gelegt werden.”

Das immense Engagement der Lehrkräfte, gerade in Pandemiezeiten, aber auch danach, hat schlimmere Ergebnisse verhindert. „Die Kolleginnen und Kollegen geben ihr Bestes unter widrigen Umständen innerhalb veralteter Strukturen und müssen mit immer herausfordernderen Aufgaben umgehen. Sie sollen Kinder mit Förderbedarfen, mit Sprachschwierigkeiten, aber auch die Schülerinnen und Schüler mit besonderen Talenten individuell fördern. Eine Lehrkraft allein kann dies gar nicht schaffen. Daher brauchen wir multiprofessionelle Teams an den Schulen und die notwendigen Strukturen, um diese effizient einsetzen zu können, “ führt Lamowski aus. „Zudem zeigen die Ergebnisse, dass der Bildungserfolg immer noch zu sehr von der sozio-ökonomischen Ausstattung des Elternhauses abhängt. Es besteht dringender Handlungsbedarf.”