Rheinland-Pfälzische Schule

Schule ist als Standortfaktor genauso wichtig wie ein Gewerbegebiet

„Die Schulen vor Ort sind es, in denen der Grundstein für Wissen, gesellschaftliche Teilhabe und die spätere Berufsausbildung gelegt wird“, sagt Dr. Sarah Henkelmann, Sprecherin des Netzwerks Digitale Bildung. Doch weniger Geburten als noch vor Jahrzehnten, steigende Lebenserwartung und eine somit immer ältere Bevölkerung – mit anderen Worten der demografische Wandel – stellen die Kommunen, insbesondere in ländlichen Gebieten, vor Herausforderungen. „So wird und muss sich auch das System Schule verändern, um diese Herausforderungen zu meistern“, ist die Expertin überzeugt.

Wie Schulentwicklung gelingt

„Die gesamte Gesellschaft hat nicht erst in der Pandemie spüren müssen, was es heißt, wenn das Bildungssystem jahrzehntelang vernachlässigt wird: Das beginnt bei veralteten Lernkonzepten, geht weiter beim Raum, in dem Lernen stattfindet, bis hin zur digitalen Ausstattung“, sagt Sarah Henkelmann. Allen müsse klar sein: „Investition und Erneuerung müssen frisch gedacht, umgesetzt und verstetigt werden!“ Dabei könne Schule nur gelingen, wenn alle Bildungsbeteiligten im Dialog miteinander stehen und an einem Strang ziehen. „Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitungen und Vertreter der Kommunen müssen ihre Verantwortung wahrnehmen, damit Schule der Ort ist und bleibt, an dem Kinder und Jugendliche die notwendigen Kompetenzen für die Zukunft lernen“, ist Sarah Henkelmann überzeugt. „Die Bildung der Kinder darf weder von der Finanzlage einzelner Kommunen noch von einer zufälligen Digitalisierungsaffinität einzelner Lehrkräfte abhängig sein.“ Kollaboratives Lernen und Informatik als Pflichtschulfach – wie es in Österreich mittlerweile der Fall ist – müssten flächendeckend in den Schulen Einzug halten. „Damit sich das System Schule in Deutschland weiterentwickelt, muss Schule neu gedacht werden. Wissensvermittlung allein ist nicht die Zukunft. Vielmehr müssen Strukturen geschaffen werden, um individuell auf die Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte einzugehen“, sagt Sarah Henkelmann, „dabei steht der Lernende im Mittelpunkt.“

Was für moderne Schulentwicklung getan werden soll

  1. Digitale Lern- und Lehrwerkzeuge erleichtern, den Unterricht individuell zu gestalten und so beispielsweise auf unterschiedliche Lerntempi eingehen zu können, Stärken der Lernenden zu stärken und Schwächen zu erkennen und entsprechend anzugehen.
  2. Um digitale Lern- und Lehrwerkzeuge bestmöglich für die Schülerinnen und Schüler nutzen zu können, sind die Ausstattung, eine funktionierende Infrastruktur und der nachhaltige Support entscheidend.
  3. Anträge für beispielsweise Gelder aus dem DigitalPakt Schule sind zu vereinfachen und Umsetzungswege zu verkürzen, damit die Schulträger und Schulen nicht im Antragssumpf versinken, sondern stattdessen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich ausbilden können.
  4. Um die höchste Förderwirkung zu erzielen, ist es wichtig, dass zur Anschaffung und Ausstattung ein umfassendes Konzept mit Bedürfnisanalyse, Bestandsanalyse, stetiger Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte sowie der professionelle Support von Beginn an mitgedacht werden.
  5. Nur mit einem technischen und pädagogischen Gesamtpaket und den besten digitalen Werkzeugen gelingt gute digitale Bildung. Dabei ist stets wichtig, effizient und nachhaltig zu investieren und regelmäßig zu prüfen, ob die Fördergelder dort ankommen, wo sie digitale Bildung voranbringen.
  6. Vernetzung innerhalb der Gemeinde von Schulträger, Schulleitung, Lehrerkollegium, Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie ansässigen Unternehmen fördert Synergieeffekte und hilft, Expertinnen und Experten zu vermitteln.
  7. Rechtliche und organisatorische Zuständigkeiten verschiedener Bildungsstufen müssen vereinfacht werden, um die Verzahnung und den Austausch von zum Beispiel Vor- und Grundschulen zu vereinfachen.

„Liebe Gemeinden, liebe Schulleitungen, liebe Verantwortliche der Kommunen: Erkennen Sie den Mehrwert digital gut ausgestatteter Schulen für Ihre Gemeinden – dann profitieren alle davon und das bringt die Gemeinschaft voran“, fordert Sarah Henkelmann auf.

Netzwerk Digitale Bildung, Tina Bauer

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