Durch den überraschenden Weggang der bisherigen rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Stephanie Hubig, die im Zuge der Regierungsbildung als Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz nach Berlin berufen wurde, war eine zügige Neubesetzung der Hausspitze im Bildungsministerium notwendig – und das nur zehn Monate vor der anstehenden Landtagswahl am 22. März 2026.
Ministerpräsident Alexander Schweitzer blieb mit seinem Vorschlag für die Nachfolge seinem selbstgesetzten Ziel, den Ministerposten einer Person aus Rheinland-Pfalz zu übertragen, treu. Seine Wahl fiel auf Sven Teuber, dem bisherigen bildungspolitischen Sprecher der SPD, der mit seiner Vereidigung am 21.Mai 2025 nach 24 Jahren als erster Mann die Nachfolge der Ministerinnen Ahnen, Reiß und Hubig antrat.
Der 42-jährige gebürtige Niedersachse ist seit 2016 rlp Landtagsabgeordneter und seit 2021 für das Ressort Bildungspolitik in der SPD-Landtagsfraktion verantwortlich. Sven Teuber lebt mit seiner Familie in Trier, ist dort Mitglied des Stadtrates und Vorsitzender der Trierer SPD. Er schloss 2011 an der Universität Trier sein Studium der Politikwissenschaft und Germanistik für das Lehramt an Gymnasien mit dem 1. Staatsexamen ab. Nach einer einjährigen Tätigkeit als Vertretungslehrer am Humboldt-Gymnasium Trier absolvierte er in den Jahren 2012 bis 2014 sein Referendariat am Siebenpfeiffer-Gymnasium Kusel. Bis 2016, dem Zeitpunkt seines Wechsels in den Landtag, war er dort als Studienrat tätig.
Mit der Amtsübernahme stellt sich der neue Bildungsminister nicht nur den aktuellen bildungspolitischen Herausforderungen, wie beispielweise der Schaffung eines verlässlichen und dem Bedarf angepassten Bildungsangebotes im KITA-Bereich, dem Fach- und Lehrkräftemangel in KITAs und Schulen, der Gestaltung guter Rahmenbedingungen für inklusive Beschulung und dem Ausbau der Ganztagsschulen sowie der Sprachförderung. Er übernimmt auch ohne jegliche berufliche Vorerfahrung die verwaltungstechnische Leitung eines Ministeriums, für das der größte Ausgabenposten des Doppelhaushaltes 2025/2026 eingeplant ist, insgesamt 12,9 Milliarden Euro.
Er gehe seine neuen Aufgaben mit Demut und Respekt an, so Sven Teuber, und bezeichnet die Einlösung des Bildungsversprechens als sein bedeutendes Vorhaben im neuen Amt. Der Minister hofft auf die Unterstützung der gesamten Bildungsfamilie, um Schulen und KITAs weiter zu stärken, die Qualität der Bildung zu verbessern und für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen.
Der VBE, größter Bildungsverband unter dem Dach des dbb, wünscht Sven Teuber dabei gutes Gelingen und bietet dem Ministerium weiterhin seine Expertise und Gesprächsbereitschaft an.
Ministerin Hubig überbringt der VBE die besten Wünsche für das neue Amt und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden neun Jahren. Trotz zum Teil unterschiedlicher Positionierungen und auch harter Auseinandersetzungen, insbesondere während der Corona-Pandemie, bestand ein fortlaufender, intensiver bildungspolitischer Austausch.
Marlies Kulpe