Die Personalgewinnung ist für eine große Mehrheit der Schulleitungen in Deutschland momentan das brennendste Thema. In einer repräsentativen Befragung von 2000 Schulleiterinnen und Schulleitern für den Cornelsen Verlag nannten etwa zwei von drei Teilnehmern dieses Thema als eine der aktuell größten Herausforderungen (68 Prozent). Die Digitalisierung des Unterrichts (44 Prozent) und die digitale Ausstattung (36 Prozent) folgten in der am Mittwoch veröffentlichten zweiten «Schulleitungsstudie» des Verlags dahinter. Fast jede dritte Schulleitung (32 Prozent) sieht nach drei Jahren Corona außerdem die Aufarbeitung der Pandemie als eine der momentan größten Herausforderungen.
Mit Blick auf das Thema Digitalisierung schreibt der Bildungsforscher Klaus Hurrelmann in einem Vorwort zur Studie, es herrsche an vielen Schulen eine regelrechte Aufbruchstimmung. Die Einrichtungen investierten in Lehrkräftefortbildung, schulten die Medienkompetenz der Schüler, förderten über digitale Tools individualisiertes und selbstbestimmtes Lernen und verbesserten die Diagnostik der Leistungen. Eine Mehrheit der befragten Schulleitungen beklage aber eine fehlende Unterstützung durch Schulaufsicht und Ministerien.
Fast alle Schulleitungen (94 Prozent) gaben in der Befragung an, Mittel aus dem Digitalpakt zur Aufrüstung der technischen Infrastruktur der Schulen abgerufen zu haben. Bei einer möglichen Fortsetzung des bis 2024 laufenden Milliarden-Förderprogramms würden sich besonders viele Schuldirektorinnen und -direktoren Geld wünschen für die Weiterbildung von Lehrkräften (71 Prozent) und für Systemadministratoren (70 Prozent).
Berlin (dpa)