Digitale Medien sind Werkzeuge für den Schulunterricht. Damit geht es nicht nur ums Vokabellernen und Mathe, meint ein Experte für Medienbildung, der Fortschritte in Schulen sieht.
Die Digitalisierung darf aus Sicht des Fachverbandes Medienbildung Brandenburg nicht dafür herhalten, den Lehrermangel an Schulen zu kaschieren. «Lernprogramme oder Onlinekurse können gute Lehrer nicht ersetzen», sagte Verbandsgeschäftsführer Björn Schreiber der dpa in Potsdam. Sie könnten aber ein Mittel sein, den Schulunterricht anregend und facettenreich zu gestalten. Aber es werde eine Debatte darüber aufkommen, inwieweit digitale Unterrichtsformen auch bei Lehrermangel helfen könnten, meinte Schreiber. In den Schulen habe sich die Digitalisierung etwa durch den Digitalpakt positiv entwickelt, betonte Schreiber. «Da tut sich was.» Schreiber plädierte dafür, Medienbildung im Schulunterricht und in der Jugendarbeit stärker zu verankern und sich dabei am Lebensalltag junger Menschen zu orientieren. Cybermobbing, der Umgang mit Falschinformationen, Selbstdarstellung und Jugendbeteiligung etwa seien aktuelle Fragen. Es soll nicht nur darum gehen, digitale Medien in Schulen einzusetzen, um Lernziele zu erreichen, etwa fürs Vokabellernen oder in Mathe. «Es reicht auch nicht, einen Internetzugang anzubieten.» Vielmehr gehe es um den kreativen Umgang Heranwachsender mit digitalen Medien. Dies trage dazu bei, dass Jugendliche mit Gefahren im Netz besser umgehen könnten. Die Mehrheit der Jugendlichen nutze das Internet auf vernünftige Art und Weise, sagte Schreiber. Im Jahr 2022 – im dritten Jahr der Coronapandemie – nahm die Internetnutzung von Jugendlichen einer Studie der Postbank zufolge leicht ab. Die meiste Zeit verbringen sie demnach weiterhin am Smartphone.
Der Landesfachverband Medienbildung will die Medienkompetenz Heranwachsender fördern. Er bildet pädagogische Fachkräfte fort und unterstützt Träger der Jugendhilfe.
Potsdam (dpa/bb)