Rheinland-Pfälzische Schule

Ehrenamt macht Spaß – vor allem beim Jungen VBE

„Wann hast du dich zum letzten Mal geärgert?“ – Eine Frage, mit der Anne Roewer den Workshop zum Schreiben von Texten eröffnet. Die Wirkung? Ein Energizer, der uns Landessprecher:innen in einen tiefen Austausch bringt und in uns allen Emotionen weckt.

Wie helfen uns Emotionen, wenn ich einen Beitrag verfassen möchte? Wie mache ich die Quintessenz kenntlich? Wann springen mir die Leser:innen ab? Welche Prozesse laufen beim Schreiben ab? Unter all diesen Fragestellungen werden wir durch unseren Workshop „Schreibwerkstatt“ geführt.

Einen guten Text zu schreiben, erfordert Sog und SINNlichkeit. Für dich als Schreiber:in heißt das konkret:

  • Struktur schaffen (mit Absätzen, Nummerierungen, Stichpunkten)
  • Auf eine angemessene Länge achten
  • „Gute Schreibe“ anwenden
  • Spannenden Einstieg (z. B. mit einem Zitat) finden
  • Dem Kanal angemessenen Beitrag wählen
  • Leitfrage beachten: Welchen Mehrwert hat dein Text? (Was könnt ihr mitnehmen? Was könnt ihr davon nutzen?)
  • Emotionen (erinnere dich an große Emotionen und lass sie in den Text einfließen)

Mit einem guten Mix aus diesen Elementen wirst du eine Menge Menschen erreichen. Und verzweifle nicht an deinem Perfektionsstreben. Den perfekten Text für jeden gibt es nicht.

Methoden ins Glück

Du kannst dich auch folgender Methoden bedienen:

  1. Methode: Du hast nur 3 Wörter, um etwas zu beschreiben.
  2. Methode: Schreibfluss erzeugen. Schreibe einfach 5 Minuten lang etwas auf.
  3. Methode: Ein Thema, sechs Ansichten: Die 6-Hüte-Methode nach Edward de Bono
    1. Weißer Hut: Fakten und Informationen
    2. Roter Hut: Emotionen und Intuition
    3. Schwarzer Hut: Kritik und Skepsis
    4. Gelber Hut: Optimismus und Vorteile
    5. Grüner Hut: Kreativität und Innovation(en)
    6. Blauer Hut: Kontrolle und Zusammenfassung

Alternativ:

  1. Denkhut der Vergangenheit
  2. Denkhut der Zukunft
  3. Denkhut eines anderen Planeten
  4. Denkhut der Emotionen
  5. Denkhut der Logik
  6. Denkhut der Kreativität

 

4. Methode: Prompt-basiertes Schreiben. Von einem Ausgangspunkt aus kreativ schreiben. Es kann eine Frage, ein Zitat oder ein Bild sein.
Beispiele:

  • (Be-)schreibe eine Szene, in der Menschen im Stau stehen.
  • Schreibe einen Brief an dein älteres Ich.

Jetzt bist du vielleicht erst mal erschlagen? Musst du nicht. Es sind einfach ein paar Denkanstöße, um in den Schreibfluss zu kommen. Falls du dich von einer dieser Methoden angesprochen fühlst, nutze sie! Sei es für die Verbandsarbeit, den Beruf oder das Privatleben.

Neben dem Workshop ging es natürlich auch bildungs- und gewerkschaftspolitisch heiß her. Nach dem obligatorischen Austausch zwischen den Landesverbänden diskutierten die Teilnehmenden im Anschluss an Alexander Lipps Vortrag zum dualen Lehramtsstudium in Brandenburg. Während die meisten zustimmten, wurde gleichzeitig konstruktive Kritik geübt. Unbestreitbarer Konsens ist und bleibt: Das Studium braucht mehr Praxis. Der Junge VBE wird sich mit diesem Thema in den nächsten Sitzungen weiter beschäftigen. Es bleibt also spannend! Wir halten euch auf dem Laufenden.

Den zweiten Tag unseres Bundestreffens eröffnete Toni Nickel, stellvertretender Bundesvorsitzender der dbb jugend. Er informierte uns über die Arbeit der dbb jugend Bund. Besonders spannend waren für uns der Rückblick auf die Einkommensrunde von Bund und Kommunen und deren Bedeutung für die anstehenden Tarifverhandlungen der Länder sowie der Überblick über die Arbeit der dbb jugend mit allen Arbeitsgruppen und Bereichen. Großes Thema war auch der anstehenden Generationenwechsel in den einzelnen Fachgewerkschaften des dbb.

Den Abschluss unseres Bundestreffens bildete unsere Bundessprecherin Susann Meyer mit einem Vortrag zu kompetenzorientierten Lernzielen. Natürlich kamen auch bei uns die Gemeinschaft und der Spaß nicht zu kurz. Susann Meyer hat für uns alle eine spannende Krimistadtführung durch Hannover organisiert. Das Bundestreffen vom 27. bis 29. April 2023 in Hannover verschaffte allen Landessprecherinnen und -sprechern neuen Mut und wichtigen Input für ihre Arbeit in den Landesverbänden.

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Wiebke Renkes (Saarland) und
Michael Herrmann (Baden-Württemberg)