Die Ampel-Fraktionen wollen das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung in den rheinland-pfälzischen Schulen voranbringen. «Inklusive Bildung ist ein Menschenrecht», sagte die Vorsitzende der größten Landtagsfraktion SPD, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, in Mainz. Inklusion müsse in Fort- und Weiterbildung von Erziehern und Lehrern stärker verankert werden. Eine Verordnung solle Schulen und Schulaufsicht bei der Umsetzung von Inklusion unterstützen und es müsse auch Integrationsklassen in Berufsschulen geben. Ziel sei es, nah am Wohnort eine Schule besuchen zu können. Grundschulen sollten alle Kinder ohne vorheriges Feststellungsverfahren aufnehmen, forderte Bätzing-Lichtenthäler. Dazu seien multiprofessionelle Teams an den Schulen notwendig. Ein Ende der Förderschulen sei aber nicht sinnvoll. Beide Systeme sollten nebeneinander laufen. «Aber im Bereich der Inklusion ist noch etwas Luft nach oben», sagte Bätzing-Lichtenthäler. «Wir wollen die Bildung für jeden von Anfang an.» Für die Inklusion sind im Doppelhaushalt rund 60 Millionen Euro eingeplant – jeweils für ein Jahr. Der gesamte Bildungsetat hat einen Umfang von 5,8 Milliarden Euro. Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit stünden im Mittelpunkt des Doppelhaushalts für 2023/24, hatte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) in der Haushaltsdebatte Ende 2022 angekündigt.
Mainz (dpa/lrs)