Pressedienst

Rückblick Delvers

Delegierte des VBE Rheinland-Pfalz legen politische Leitlinien fest:

Strukturreform der Grundschule, bessere Personalisierung und ein zweigliedriges Schulsystem werden gefordert

Am 23. und 24. September fand in Mainz die Delegiertenversammlung des VBE Rheinland-Pfalz statt. Unter dem Motto „Höchste Zeit für Schule!“ fordert die Lehrergewerkschaft die Landespolitik auf, in den Schulen die notwendigen Bedingungen für eine erfolgreiche pädagogische Arbeit zu schaffen.

Lars Lamowski, neu gewählter Landesvorsitzender des VBE Rheinland-Pfalz, erklärt im Rahmen der Öffentlichen Kundgebung am 24. September: „Der VBE meckert nicht nur, sondern wir bieten Alternativen an und bringen uns aktiv mit Lösungsansätzen ein. Diese Ansätze haben wir gestern mit breiter Mehrheit verabschiedet.“

„Die Grundschulen im Land müssen vernetzt werden, so können kleine Grundschulen gesichert, der Verwaltungsaufwand zentralisiert und damit in der Fläche minimiert werden“, führt Lamowski die Forderung nach einer Strukturreform aus. „Durch die Vernetzung wird zudem eine Struktur für den Einsatz multiprofessioneller Teams geschaffen und die Kolleginnen und Kollegen vor Ort erfahren die Entlastung, die sie benötigen, um den Unterricht für die Schülerinnen und Schüler wieder in den Vordergrund stellen zu können. Auch die Kinder benötigen mehr Zeit, um in den Grundschulen anzukommen und in der Lage zu sein, die Inhalte der Teilrahmenpläne aufnehmen zu können. Deswegen fordern wir ein verbindliches Schuleingangsjahr für alle Kinder ab 5 Jahren.“

Für die Förder- und Schwerpunktschulen muss es ebenfalls Veränderungen geben. „Diese Schulen leiden besonders unter dem Personalmangel, dabei tragen gerade die Schwerpunktschulen die Hauptlast der Inklusion. Daher müssen an diesen Schulen die Lehrerwochenstunden und die Klassenmesszahl reduziert werden. Die Unterrichtsversorgung muss auf deutlich über 100% gesteigert werden, zudem darf es keine Schule mehr ohne Konrektor geben. Um dem Personalmangel entgegenzuwirken braucht es einen weiteren Lehrstuhl für Sonderpädagogik und eine faire Bezahlung der pädagogischen Fachkräfte“, so Lamowski weiter.

Für die Sekundarstufe I fordert der VBE ein zweigliedriges Schulsystem. „Der Fokus auf die kognitive Bildung wird nicht allen Schülerinnen und Schülern gerecht“ konstatiert Lamowski gegenüber der Öffentlichen Kundgebung. „Wir brauchen daher ein zweigliedriges System mit dem Gymnasium und einer integrativen Sekundarschule, welche die Stärken der IGS und der Realschule plus bündelt.“

Unterstützt wurden die Forderungen der Delegierten von Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE und Lilli Lenz, Landesvorsitzende des dbb Rheinland-Pfalz. Sie richteten ebenso wie Dr. Stefanie Hubig, Staatsministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz, ein Grußwort an die Delegierten.