Lars Lamowski: „An vielen Schulen im Land herrscht Sanierungsstau. Unsere repräsentative forsa-Befragung zeigt, dass die Schulen auf einen Investitionsschub angewiesen sind, denn in den Schulen kommt nicht genug Geld an. Durch das Infrastruktursondervermögen entsteht jetzt ein Momentum, das es zu nutzen gilt. Wir müssen sicherstellen, dass die Schulen hochwertig und zukunftssicher umgebaut werden.“
In einer vom Verband Bildung und Erziehung Rheinland-Pfalz (VBE) beauftragten repräsentativen forsa-Befragung unter 1.312 Schulleitungen – davon 113 aus Rheinland-Pfalz – wurden diese zu ihrem Schulbau und notwendigen Veränderungen befragt. Rund zwei Drittel sehen die Notwendigkeit von Sanierungsmaßnahmen an ihrer Schule. Zudem stellen fast 80 Prozent der Schulleitungen fest, dass sie Bedarf an räumlichen Änderungen haben, um eine „neue Lern- und Prüfungskultur“ etablieren zu können. Dabei stellen nahezu alle Befragten fest, dass die räumliche Ausstattung sehr wichtig oder wichtig für dieses Vorhaben ist.
Lars Lamowski, Landesvorsitzender des VBE Rheinland-Pfalz und stellvertretender Bundesvorsitzender des VBE, ordnet die Ergebnisse der Repräsentativbefragung ein: „Wer die Schülerinnen und Schüler auf die Welt von morgen vorbereiten möchte, braucht dafür einen Schulbau, der das Lehren und Lernen unterstützt. Die Befragung zeigt aber, dass weniger als ein Viertel der Schulen Investitionsgelder zur Verfügung haben. Dabei stellen nahezu alle Befragten fest, dass die räumliche Ausstattung zentral für eine neue Lern- und Prüfungskultur ist. Zudem geben knapp die Hälfte der Schulleitungen an, dass Ihre Schule für Kinder, Jugendliche und Erwachsene überhaupt nicht barrierefrei ist. Der Bedarf an Veränderung ist also groß und das Sondervermögen wird dringlichst erwartet.“
Die wichtigen Sanierungsvorhaben müssen zielführend und nachhaltig umgesetzt werden, erklärt Lamowski: „Die Baumaßnahmen müssen einen echten Mehrwert bringen, um die Schulen zukunftssicher aufzustellen. Dafür brauchen wir eine disziplinübergreifende Zusammenarbeit. Das gelingt aktuell aber zu selten. Zwar finden an vielen Schulen gerade Umbaumaßnahmen statt (21 Prozent) oder sind in Planung (32 Prozent), aber jede vierte Befragte Schulleitung gibt an, dass dabei keine externe Expertise mit eingebunden wird. Da müssen wir besser werden, um hochwertige und pädagogisch wertvolle Schulbauten nachhaltig und barrierefrei umsetzen zu können. Das ist auch eine Frage der Gerechtigkeit und Wertschätzung gegenüber den jungen Menschen, die eine gute Bildungschancen verdient haben.“
Der VBE hat gemeinsam mit der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft sowie dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) bereits im Frühjahr im Positionspapier „Qualität im Schulbau“ klare Empfehlungen formuliert, wie Investitionen effizient wirken und Schulen pädagogisch fundiert, architektonisch durchdacht und nachhaltig geplant saniert, modernisiert und neu gebaut werden können.