Die Forderungsfindung der Bundestarifkommission am Montag bildete den Auftakt der Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL), die unter der Führung des Hamburger Finanzsenators Andreas Dressel am 3. Dezember 2025 starten. Der Verband Bildung und Erziehung Rheinland-Pfalz (VBE) wird am Verhandlungstisch durch den dbb vertreten.
Für den zweiten Vorsitzenden des dbb Fachvorstand Tarifpolitik Andreas Hemsing ist klar: „Verbesserungen bei Bezahlung, Arbeitsbedingungen und Personalpolitik stehen im Fokus. Der zunehmende Personalmangel macht den öffentlichen Dienst weniger attraktiv und kann langfristig die Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger beeinträchtigen. Teilweise ist dies heute schon spürbar, ob in Kitas, Schulen oder der Verwaltung. Wir dürfen uns weder im Vergleich zu Bund und Kommunen noch gegenüber der Privatwirtschaft abhängen lassen.“
Die Gewerkschaften haben sich auf folgenden Forderungskatalog geeinigt:
- Erhöhung der Tabellenentgelte um 7 Prozent, mindestens 300 Euro
- Erhöhung aller Zeitzuschläge in § 8 Abs. 1 TV-L um 20 Prozent
- Laufzeit 12 Monate
Rita Mölders, stellvertretende VBE-Bundesvorsitzende für den Arbeitsbereich Tarifpolitik, ergänzt: „Der enorme Fachkräftemangel prägt das Geschehen in unseren Schulen und Kindertageseinrichtungen, die Belastungen steigen mittlerweile ins Unermessliche. Dennoch geben die Kolleginnen und Kollegen trotz der massiven Herausforderungen jeden Tag ihr Bestes. Allein mit fairen und modernen Rahmenbedingungen können wir unsere Schulen und Kindergärten zukunftssicher gestalten, Lehrerinnen und Lehrer sowie gutes pädagogisches Personal gewinnen bzw. halten. Nur so können wir die Beschäftigten entlasten und die Leistungsfähigkeit nachhaltig sichern. Die heutige Forderungsfindung war ein Auftakt in kämpferische Einkommensrunde.“
Alexander Stepp, stellvertretender Landesvorsitzender und gewerkschaftspolitischer Sprecher des VBE, betont: „Ein starker Tarifabschluss ist nicht nur ein wichtiges Zeichen nach außen, er wirkt auch nach innen und bringt den Kolleginnen und Kollegen, die sich bereits im System befinden, Dank und Wertschätzung entgegen. In den letzten Jahren sind Lehrkräfte, aber auch pädagogische Fachkräfte weit über ihre Belastungsgrenze hinaus gegangen. Nur so war es möglich, die Schulen am Laufen zu halten. Jetzt ist es an der Zeit, dies zu würdigen.“
Nach Abschluss der Tarifverhandlungen erfolgt in der Regel eine Anpassung der Landesbesoldung und -versorgung.