Der erste Schultag ist geschafft. Mit viel frischer Motivation gehen wir in ein neues Schuljahr. Die Herausforderungen sind gleich geblieben. Das fängt schon damit an, dass die meisten Schulgebäude kaum klimatisierbar sind. Und da es bei uns dieses Mal schon Mitte August losgeht, können es wieder über 30 Grad in den Klassenzimmern werden. Hier ist die Kreativität unseres Lehrpersonals gefordert. Ob vermehrt Unterricht im Freien oder Exkursionen in freier Natur, alle Möglichkeiten müssen genutzt werden, wenn der Sommer nochmals eine Zugabe gibt.
Die Diskussion über den Zusammenhang von sozialer Herkunft und schulischem Erfolg ist nicht neu. In unserem Thema befassen wir uns mit einer neuen Studie hierzu. Dabei werden zentrale Erkenntnisse in den Bereichen Unterstützung und Feedback, leistungsheterogene Gruppen sowie schülerzentrierter Unterricht zusammenfassend dargestellt. Die beschriebenen Forschungsbefunde zeigen, dass die Unterrichtsgestaltung einen wichtigen Einfluss auf die Entstehung von Leistungsunterschieden nach der sozialen Herkunft hat. Um diese abzuschwächen, soll unter anderem die Verwendung von rein schülerzentrierten Unterrichtsmethoden begrenzt und stattdessen eine ausgewogene Gestaltung bevorzugt werden. Es gilt jedoch, weitere Ansatzpunkte zur Reduktion von Leistungsunterschieden aufgrund sozialer Herkunft zu beachten. So zeigt die Studie, dass Ganztagsschulen sowie eine verminderte Klassengröße eine Leistungsverbesserung zur Folge haben. Eine sehr taugliche Übersicht des Förderengagements von Eltern aus verschiedenen sozialen Hintergründen finden Sie auf Seite 12. Manche Zahlen sind da durchaus überraschend.
Und was macht die Politik in Mainz und Berlin? Aktuelle, aber auch immer wiederkehrende Themen sind die Diskussion um eine gerechte Sommerferienregelung der Bundesländer, die steigende Zahl von offenen Grundschulleitungsstellen bei einer sinkenden Anzahl an qualifizierten Bewerbungen und der Höchststand an ukrainischen Schülern. Passend zum Sommerloch, das eigentlich keines war, kam die Diskussion darum auf, ob Beamte, die statistisch länger leben als Angestellte und Selbstständige, auch länger arbeiten sollten. Ohne Worte!
Die Redaktion wünscht unseren Lesern einen schönen Spätsommer und vor allem gute Nerven.
Dr. Markus Bachen