Rheinland-Pfälzische Schule

Bergfest in Sicht – Halbzeitbilanz des Landesvorstandes

Der amtierende Landesvorstand wurde am 23.09.2022 gewählt und steht somit kurz vor der Hälfte seiner Amtszeit. Trotz unserer Bemühungen, unsere Mitglieder stets nachhaltig zu informieren, ist es kaum möglich, immer jeden zu erreichen. Grund genug für eine Halbzeitbilanz.

Kaum war der neue Landesvorstand gewählt, stand man vor Herausforderungen. Lang gediente und verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen plötzlich nicht mehr zur Verfügung. Ein „Weiter so“ war nicht möglich. Nach einer detaillierten Analyse der Aufgaben und Prozesse innerhalb der Geschäftsstelle konnten Stellen ausgeschrieben werden und wir freuen uns, dass Anita Knezovic und Ella Yilmaz das Team der Geschäftsstelle vervollständigen und die Arbeit des VBE gemeinsam mit Matthias Fehl professionell organisieren. Nebenbei ist die Geschäftsstelle technisch sowie baulich weiterentwickelt und zukunftsfähig gemacht worden.

Uns ist es ein Hauptanliegen, den VBE medial zeitgemäß und näher bei den Mitgliedern aufzustellen. Nach intensiver Arbeit kann sich das Ergebnis sehen lassen:  Die VBE-App hält sämtliche RpS-Ausgaben vor, alle Veranstaltungen sind einsehbar und buchbar, die Chatfunktion ermöglicht u. a. auch die direkte Kommunikation mit dem Landesvorstand, die VBE-Broschüren sind hinterlegt und die Newsfunktion hält jedes nutzende Mitglied unmittelbar auf dem Laufenden. Wie unser Partner Wilke treffend formuliert: der Verband in der Hosentasche.  Nicht ohne Grund konnte der VBE Rheinland-Pfalz den mediaV-Award 2023 für die App entgegennehmen. Unsere Homepage war mittlerweile in die Jahre gekommen. Sie wurde optisch und inhaltlich an die aktuellen Nutzerbedürfnisse angepasst und durch einen Shop ergänzt, sodass nun alle Materialien unkompliziert über die Homepage bestellt werden können.

Ein weiteres Pfund ist die Länderakademie. Es ist nun möglich, bundeslandübergreifend an VBE-Veranstaltungen teilzunehmen. Eine deutliche Erleichterung für alle, die Interesse an unserem umfangreichen Fortbildungsportfolio haben.

Die politischen Gespräche mit Parteien, den bildungspolitischen Sprechern der Fraktionen und dem Bildungsministerium wurden kontinuierlich ausgebaut. Der Bildungsausschuss des Landtages lädt uns regelmäßig als Experten ein. Der VBE konnte sich immer mehr als kompetenter Ansprechpartner etablieren und seine Expertise an entscheidender Stelle einbringen. Der VBE äußert weiterhin deutlich seine Kritik, ist aber auch konstruktiv und zeigt Lösungen auf.

Diese Arbeit zahlt sich aus, wie wesentliche Erfolge in der jüngsten Vergangenheit deutlich machen: Endlich dürfen die Kolleginnen und Kollegen in den Grundschulen statt seitenlanger Verbalbeurteilungen in den Zeugnissen die Leistungen mit Könnensprofilen und Kompetenzstufen durchgängig in allen Klassen bewerten. Eine deutliche Entlastung für die Lehrkräfte und eine bessere Verständlichkeit für Eltern, Schülerinnen und Schüler ist nun endlich erreicht. Eine langjährige und alleinige Forderung des VBE wurde endlich umgesetzt.

Die Bemühungen des Bildungsministeriums im Bereich der Inklusion beschäftigen uns sehr. Zahlreiche Gespräche wurden geführt und umfangreiche Stellungnahmen auf den Weg gebracht. Ergebnis ist, dass das 10. Schuljahr den Förderschulen in den nächsten Jahren zunächst erhalten bleibt – eine wichtige Änderung des eigentlichen Vorhabens der Landesregierung. Ein wesentlicher Beitrag zur Attraktivität der Förderschulen konnte   gerettet werden. Zudem wurde den Lehrkräften neben einer gestärkten Beratung durch Förder- und Beratungszentren auch die personelle Unterstützung bei der Förderung am Kind versprochen – wir sind wachsam. Im Gegenzug zu der von uns deutlich kritisierten verpflichtenden Einführung von „Lesen macht stark“ und „Mathe macht stark“ konnten wir die Reduzierung der Leistungsnachweise in Mathematik und Deutsch im Grundschulbereich bewirken. Eine notwendige Entlastung der Lehrkräfte und der Schülerinnen und Schüler.

Zu guter Letzt bleibt unsere Forderung nach einer verbindlichen Schuleingangsphase zu erwähnen. Hier stehen wir noch am Beginn des Prozesses, aber erste kleine Erfolge sind erkennbar. Die Landesregierung legt einen deutlichen Fokus auf den Beginn der Grundschulzeit.  Erste Projekte, die die Vorläuferfähigkeiten der Kinder fördern, wurden auf den Weg gebracht. Es sind sehr zaghafte Bemühungen, die nur an wenigen Schulen umgesetzt werden. Das reicht bei Weitem nicht aus, aber ein Anfang ist gemacht. Wirklich helfen würde nur die verbindliche flächendeckende Einführung einer Schuleingangsphase – wir bleiben dran.

Auch konnte der VBE seine Präsenz in den Medien weiter merklich ausbauen. Die Anfragen nehmen zu, auch für Formate wie Podcasts werden wir angefragt. In der SWR-Landesschau und bei „Zur Sache Rheinland-Pfalz“ sind wir mittlerweile regelmäßig präsent. Für Hintergrundgespräche mit Redakteuren wird unsere Expertise immer häufiger angefragt und wir können unsere Lösungsansätze für die Probleme in unserem Bildungssystem im Interesse unserer Mitglieder immer erfolgreicher und breiter kommunizieren.

Eine Halbzeitbilanz, die sich sehen lassen kann. Wir hoffen auf eine Bestätigung unserer Arbeit bei den Personalratswahlen im Mai 2025!

Lars Lamowski

VBE-Landesvorsitzender