VBE fordert verpflichtende Schuleingangsphase
Oliver Pick: „Nach dem ernüchternden Abschneiden im IQB-Bildungstrend und bei der IGLU-Studie ist es wichtig, dass nun ein besonderer Fokus auf die Grundschulen gelegt wird. Die geplanten Maßnahmen bilden ein umfangreiches Paket zur Unterstützung der Grundschulen, insbesondere der Schulen in herausfordernden sozialen Lagen. Dennoch greift all das zu kurz. Um auf lange Sicht den Lernerfolg der Kinder sicherzustellen, braucht es eine verpflichtende Schuleingangsphase, damit alle Schülerinnen und Schüler optimal für die Grundschule gerüstet sind.“
Der heute vorgestellte Neun-Punkte-Plan für Grundschulen sieht unter anderem vor, dass zum Schuljahr 2024/2025 die Erhebung des Sprachstandes um 1,5 Jahre vorgezogen wird, ebenso soll die Schuleingangsuntersuchung ein halbes Jahr früher stattfinden. Weiterhin soll es eine zusätzliche Stunde Deutschunterricht pro Woche geben. Hierfür startet die Integrierte Fremdsprachenarbeit (IFA) erst ab Klassenstufe 3. Um dies zu personalisieren, sollen 80 zusätzliche Stellen für Grundschullehrkräfte geschaffen werden. Zudem werden die Programme „Lesen macht stark“ und „Mathe macht stark“ verpflichtend. Für Schulen in herausfordernden sozialen Lagen stellt das Land 14 Millionen Euro in einem Anschlussprogramm zu „Aufholen nach Corona“ zur Verfügung. Weitere 2,5 Millionen sollen in die Schulsoziarbeit investiert werden.
Oliver Pick, Geschäftsführer und stellvertretender Landesvorsitzender des Verband Bildung und Erziehung Rheinland-Pfalz (VBE), ordnet den Plan des Bildungsministeriums ein: „Es ist gut, dass seitens des Bildungsministeriums die Problematik an den Grundschulen, die sich in Erhebungen wie dem IQB-Bildungstrend sowie IGLU gezeigt hat, aktiv angegangen wird. Instrumente, die an vielen Schulen des Landes schon gelebte Praxis sind, sollen in die Breite gebracht werden. Insbesondere Schulen in herausfordernden sozialen Lagen sollen hierbei profitieren. Besser als Maßnahmen, die erst greifen, wenn die Kinder bereits in der Schule sind, wäre zusätzlich eine verpflichtende Schuleingangsphase. Hier könnten die Kinder das Fundament bekommen, welches sie für einen erfolgreichen Start in der Grundschule benötigen.“