Rheinland-Pfälzische Schule

VBE zur Neuen Inklusions- und Förderschulordnung

Inklusion funktioniert nur mit dem entsprechenden Personal

Der VBE Rheinland-Pfalz nimmt dabei klar Stellung. VBE-Landesvorsitzender Lars Lamowski: „Mit den neuen Schulordnungen will das Land die Inklusion stärken. Dieses wichtige Vorhaben stellt die Schulen vor große Herausforderungen, denn für eine gute Umsetzung im Sinne der Schülerinnen und Schüler mangelt es an personellen und räumlichen Ressourcen. Zudem streicht man mit dem freiwilligen zehnten Schuljahr an Förderschulen eine gut eingespielte Option auf ein eigenständiges Berufsleben und somit Chancen auf selbstbestimmtes Leben. Hier muss dringend nachgebessert werden!”

Nach der Zustimmung des Ministerrates werden die neue Inklusions- und die Förderschulordnung ab dem 01. August 2024 schrittweise in Kraft treten. Kinder mit und ohne Behinderungen sollen länger gemeinsam lernen, indem alle zunächst an der Grundschule vor Ort angemeldet werden. Ein Förderschwerpunkt Lernen kann frühestens im zweiten oder im sechsten Schuljahr festgestellt werden.

Lars Lamowski, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung Rheinland-Pfalz (VBE), kritisiert die getroffenen Regelungen: „Prinzipiell sind die Schulordnungen in ihrer Intention gut gemeint, zumal in Rheinland-Pfalz im Bereich Inklusion Verbesserungsbedarf besteht. In der Praxis fehlt aber das Personal, um den Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarfen die Unterstützung zu geben, die sie brauchen. Mit der späteren Feststellung des Förderbedarfs verlieren wir Zeit, die den Kindern zugutekommen würde und belasten die Kolleginnen und Kollegen zusätzlich. Dabei brauchen wir mehr Entlastung in den Schulen.”

„Mit dem Auslaufen des freiwilligen zehnten Schuljahres an Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen verlieren die Schülerinnen und Schüler einen wichtigen Übergang in ein eigenständiges Berufsleben,“ so Lamowski weiter. „Durch die intensive Betreuung der Schülerinnen und Schüler an den Förderschulen und deren Kontakte zu den lokalen Betrieben, schafft ein hoher Prozentsatz der jungen Leute den Schritt in eine Berufsausbildung und somit in ein selbstbestimmtes Leben. An Regelschulen kann diese engmaschige Betreuung nicht sichergestellt werden. Zudem müssen sich die Schülerinnen und Schüler erst auf die neue Situation einstellen.”

Trotz eines intensiven Beteiligungsverfahrens, bei denen sich neben dem VBE viele Verbände mit umfangreichen Stellungnahmen eingebracht haben, sind wichtige Aspekte nicht in die neuen Verordnungen eingegangen, so Lamowski. „Die Arbeit am Kind kann so nicht gewährleistet werden. Das wird sich negativ auf die Situation der Kolleginnen und Kollegen, vor allem aber auch auf die Schülerinnen und Schüler auswirken.”