Rheinland-Pfälzische Schule

Max Schindlbeck – die feste Größe der VBE-Senioren

Ob bei Tarifverhandlungen, Schulungen und Beratungen von Senioren oder beim Kampf um Gerechtigkeit für Pensionäre – Max Schindlbeck hat seine Lebenszeit nach seiner Pensionierung unseren älteren VBE-Mitgliedern gewidmet. In einem Gespräch in der VBE-Geschäftsstelle in Mainz konnte die Redaktion den VBE-Funktionär näher kennenlernen.

Im Nachkriegsjahrgang 1948 geboren, studierte Schindlbeck an der Ludwigs-Maximilian-Universität München das Lehramt für Grund- und Hauptschule in den Fächern Erziehungswissenschaften, Deutsch, Mathematik und Kunst. Er arbeitete als Lehrer an unterschiedlichen Grundschulen, war danach Konrektor an einer Grund- und Teilhauptschule und von 2001 bis 2009 Rektor einer 8-klassigen Grundschule. Der klassische Weg eines begeisterten Pädagogen, der mit Herz und Verstand seinen Beruf ausübte.
Natürlich zählte dazu die Mitgliedschaft in einem Lehrerverband. Als Mitglied des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) und als Personalrat engagierte er sich aktiv für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen. Als Leiter des BLLV-Sozialreferates kümmerte er sich unter anderem um den Aufbau einer Seniorenvertretung. Als Max Schindlbeck 2009 aus dem aktiven Schuldienst ausschied, wurde er im Oktober desselben Jahres in den VBE-Bundesvorstand berufen und übernahm das neue Amt des Bundessprechers der VBE-Seniorenvertretung, das er bis heute ausübt – ein vorbildliches Engagement auch nach dem Übergang in die Passivphase seiner Beamtenlaufbahn.

Dabei hat Schindlbeck sein Motto klar aufgebaut: „Senioren sind die Zukunft“. Denn jeder noch aktive Lehrer wird aller Voraussicht nach irgendwann Senior werden. Und da die aktive Mitarbeit im VBE in der Regel ehrenamtlich ist, spielt das Ehrenamt im Alter eine wichtige Rolle und stellt einen Lebensanker nach der aktiven Phase dar. Es gibt sehr viele Kollegen, die als Pensionäre im VBE wichtige Ämter übernehmen. Und dann geht es oftmals um Themen wie die volle Übertragung der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst auf die Beamten im aktiven Dienst sowie auf die Pensionäre. Dies trifft auch auf die Sonderzahlungen zu, die oft an den Pensionären vorbeigeht. So finden im Herbst 2023 die nächsten Verhandlungen für die Länder statt und dort sollten die aktiven und pensionierten Beamten entsprechend berücksichtigt werden. Hier ist der VBE eine Interessensvertretung, die auch einem Pensionär wichtig sein sollte.

Aber auch ein Thema wie die Digitalisierung ist in diesem Lebensabschnitt sehr wichtig. Nicht nur zur Information über verschiedenste Dinge, sondern auch zur Aufrechterhaltung der sozialen Kontakte ist ein geübter Umgang mit digitalen Endgeräten von großer Bedeutung. Auch das Thema KI, wie ChatGPT, sollte nicht von vornherein als moderner Schnickschnack betrachtet werden. Lehrer müssen damit umgehen können – auch wenn die KI den Pädagogen in der Schule sicherlich nicht so schnell wird ersetzen können, so Schindlbeck.

Das Thema Bildung im Alter wird im Alter für den VBE-Seniorensprecher immer wichtiger. Die Menschen leben immer länger, und wer im Alter nicht abgehängt werden will, muss sich in vielen Bereichen fit halten.
Hier bietet der VBE regelmäßig Veranstaltungen zu verschiedensten Themen an, die immer mehr von den VBE-Pensionären besucht werden. Aber natürlich sind die klassischen Themen wie Absicherung vor Kriminalität gegen Senioren oder Geldanlagen und Versicherungen im Alter immer wieder gefragt. Zur Zeit waren es aber Themen dazu, wie man am besten für den Ernstfall vorsorgt, die vom VBE mit dem Referenten Max Schindlbeck angeboten wurden. Und hier gibt es viele Fragen. Insbesondere die Überlegung, was mit einem passiert, wenn man einmal nicht mehr über sich selbst bestimmen und verfügen kann. Was mit einem geschehen soll, wenn durch einen Schlaganfall, einen Unfall oder gar durch das altersbedingte Nachlassen der geistigen Fähigkeiten und Fertigkeiten die eigene Entscheidungsfähigkeit stark eingeschränkt ist. Wer soll dann über einen entscheiden? Ist doch das Recht auf Selbstbestimmung schließlich eines der wichtigsten in unserem Grundgesetz festgeschriebenen Grundrechte. Und dann fremdbestimmt?

Ein großer Irrtum ist die Annahme, dass der Ehepartner oder eines der Kinder dies ohne weiteres übernehmen können. Hier stellt Schindlbeck ausführlich eine entsprechende Vorsorgevollmacht vor und zeigt auf, wie sie am besten zu erstellen ist. Eine so erstellte und eigenhändig unterschriebene Vollmacht hat den Charakter eines Dokuments und ist somit rechtsgültig. Notarielle Beurkundungen werden benötigt, wenn es auch um die Abwicklung von Immobiliengeschäften geht.

Die VBE-Seniorenvertretung hat für diese Fälle einen VBE-Ratgeber zur „Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Erklärung zur Organspende“ herausgegeben. Dieser Ratgeber enthält neben vielen Hinweisen zur Vorgehensweise auch Vorlagen, die direkt genutzt werden können. Denn nur wer so vorgesorgt hat, ist auf der sicheren Seite und kann gewiss sein, dass er seinen Wünschen und Vorstellungen entsprechend behandelt wird. Hier steht Max Schindlbeck auf regelmäßigen Seminaren Rede und Antwort. So war er auch vor Kurzem in Kaiserslautern, Wittlich und Vallendar und hat unseren rheinland-pfälzischen Mitgliedern die möglichen Wege aufgezeigt.

Der VBE Rheinland-Pfalz wünscht Max Schindlbeck noch viele intensive Jahre als Bundessprecher der VBE-Senioren und uns noch viele gemeinsame Veranstaltungen. Denn es zeigt sich immer wieder: Mit der Pensionierung muss das aktive Leben als Pädagoge nicht zu Ende sein!

mb