Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat die Ergebnisse der Iglu-Lesestudie als «alarmierend» bezeichnet. Gut lesen zu können sei eine der wichtigsten Grundkompetenzen und das Fundament für Bildungserfolg, sagte die FDP-Politikerin am Dienstag laut einer Mitteilung. «Die Iglu-Studie zeigt, dass wir dringend eine bildungspolitische Trendwende benötigen (…).» Stark-Watzinger verwies auf das von der Ampel-Regierung geplante Startchancen-Programm, mit dem 4000 Schulen im Land «mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler» speziell gefördert werden sollen. Man arbeite derzeit mit den Ländern mit Hochdruck an diesem Thema, sagte Stark-Watzingers Staatssekretärin Sabine Döring in Berlin. Der Bund will für das Programm eine Milliarde Euro jährlich bereitstellen. «In der jetzigen Situation ist die Zusicherung von einer Milliarde pro Jahr für die nächsten zehn Jahre im Bildungsbereich schon mal eine Aussage», sagte Döring. Hinzu komme die Unterstützung der Bundesländer. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, nannte die Iglu-Ergebnisse «ernüchternd». Die Coronapandemie und eine zunehmend heterogene Schülerschaft stellten die Lehrkräfte vor immer größere Herausforderungen. «Das ist uns bewusst, und wir werden uns diesen Herausforderungen stellen», sagte die CDU-Politikerin. Die internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu) hatte ergeben, dass 25 Prozent der Viertklässler in Deutschland nicht das Mindestniveau beim Lesen erreichen, das für die Anforderungen im weiteren Verlauf der Schulzeit nötig wäre.
Berlin (dpa)