Rheinland-Pfälzische Schule

Regenwürmer in der Bärengruppe – MINT-Bildung schon in der Kita

Alltagserfahrungen wie eine Pfütze machen Kinder wissbegierig. Bei einem Kita-Besuch in Mainz lernt Ministerin Hubig bei «kleinen Forschern».

Kinder in Rheinland-Pfalz sollen schon im Kita-Alter Freude am Entdecken der Natur entwickeln. Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium unterstützt mit diesem Ziel das Engagement der Stiftung «Haus der kleinen Forscher». Die Förderung der MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) solle so früh wie möglich anfangen, sagte Ministerin Stefanie Hubig (SPD) am Mittwoch beim Besuch einer als «Haus der kleinen Forscher» zertifizierten Kindertagesstätte in Mainz. «Wir sind sehr glücklich, mit
dieser Stiftung einen starken Partner zu haben, der unsere engagierten Erziehungskräfte unterstützt.»

Die Kita gehört zu bundesweit 5800 Kindertagesstätten, Horten und Grundschulen, die als «Haus der kleinen Forscher» eingetragen sind. Allein in Rheinland-Pfalz sind es 174 Kitas. Die gleichnamige Stiftung unterstützt seit 2006 die frühe Bildung in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik. Im Mittelpunkt des pädagogischen Konzepts steht, dass Kinder eigenen Fragen und Dingen in ihrer Umwelt nachgehen und so selbst ihre Entdeckungen machen. In der «Bärengruppe» der Kita ließ sich Hubig zeigen, wie die Kinder Regenwürmer in einem mit Erde gefüllten Glas beobachten und wie sie mit Wasser experimentieren: Die kleine Büroklammer sinkt in der Wasserschale zu Boden, das Herbstblatt bleibt oben schwimmen. «Forschen, ausprobieren, Lust auf das Unbekannte haben» sei eine ganz wichtige Grundlage für den gesamten Bildungsweg, sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Michael Fritz.

 

«Wir wollen Kindern die Chance geben, Themen aus ihrem Alltag aufzugreifen, gemeinsam darüber zu sprechen und sich auszuprobieren», sagte Kita-Leiterin Regina Schneider. «Wenn sich ein Kind in eine Pfütze setzt, ist das noch keine Bildung an sich. Aber wenn wir uns die Zeit nehmen, mit den Kindern darüber zu sprechen, wie die Pfütze durch Regen entstanden ist, wie sich in der Pfütze Wellen bilden können und was mit dem Boden passiert, wenn es noch mehr regnet, dann bieten wir viele Lern- und Sprecherlebnisse, an die die Kinder direkt anknüpfen können.».
Mainz (dpa/lrs)